Kompetenz entsteht im Netzwerk

Vorständin Theune und Ausichtsrat Kopf © Vediso / Linda Müller
Die Verantwortlichen wissen oft selbst am besten, welche Qualifikationen sie benötigen. Wie Kolleginnen und Kollegen voneinander lernen, erklären Sarah Theune und Hartmut Kopf von Vediso.
Digitalisierung beginnt im Kopf und nicht am Stecker. Insofern ist auf dem oftmals steinigen Weg zur digitalen Einrichtung der Faktor Mensch oft erfolgskritischer als eine technisch stabile und vom Konzept her anwenderfreundliche IT-Systemlandschaft. Deshalb ist das Aufsetzen einer unternehmensweiten Qualifizierungsinitiative parallel zur Technikeinführung eine kluge Investition in die digitale Zukunft der eigenen Organisation. Auf dem Markt der entsprechenden Fortbildungen gibt es hierzu eine breite Palette von Angeboten, die Träger modular und passgenau für die eigenen Bedarfe einkaufen können.
Unternehmensleitungen und die Verantwortlichen für Fortbildungen sind mit der Wahl des richtigen Qualifizierungsangebots mindestens gefordert, wenn nicht oft überfordert. Es gilt zu klären, welcher Fortbildungsanbieter zu welchem Preis die richtigen Module anbietet und ob die Mitarbeitenden diese auch annehmen.
Gemeinsam Lösung erarbeiten
Diese Entscheidung muss nicht isoliert und aus der Perspektive von oben getroffen werden. Stattdessen kann ein Netzwerk mit der ‚Weisheit der Vielen’ diese treffen. Sie können agil und problemorientiert an der gemeinsamen Lösung ihrer spezifischen Herausforderung arbeiten. Das können Sozialunternehmen auch nutzen, um Qualifizierungsprogramme aufzusetzen.
Für uns lag es also auf der Hand, im Vediso ein Netzwerk aufzubauen, das durch seine verschiedenen Akteure einen evidenten Beitrag zur Handlungskompetenz all seiner Mitglieder leistet. Unser Anspruch und Ziel ist es, dass über den kollegialen Austausch als Methode, die gemeinsame Befassung mit Inhalten, die Vermittlung von Methodenwissen und persönliches Coaching in schwierigen Situationen vor allem Handlungskompetenz entsteht.
Voneinander lernen
Wir merken jedoch auch, dass der Wunsch nach Patentrezepten und Blaupausen manchmal übermächtig ist. Diesem Spannungsfeld begegnen wir, indem wir in die Workshop-Angebote für unsere Mitglieder mehrere Elemente integrieren – kurze fachliche Impulse, Best Practices und viel Raum für Austausch und gemeinsame konzeptionelle Arbeit. Einen besonderen Beitrag zum Austausch und dem Lernen voneinander leisten seit Beginn der Corona-Pandemie unsere sogenannten Peer-to-Peer Calls. Die Themen setzen unsere Mitglieder selbst, oft inspiriert von aktuellen Projekten und Vorhaben vor Ort. Der Austausch findet dann auf kollegialer Ebene im Rahmen einer einstündigen Videosession statt. Auch wer nicht dabei war, kann dank Aufzeichnung nachträglich von den dokumentierten Ergebnissen profitieren.
Die positiven Rückmeldungen von Teilnehmer:innen bestärken uns im Peer-to-Peer-Academy-Ansatz: Wer dabei war, merkt sehr unmittelbar, wie wertvoll die durchgängig starke Handlungs- und Praxisorientierung jedem einzelnen und jeder einzelnen dabei hilft, konkrete Erfolge für die eigenen Projekte und damit für die eigene Organisation zu erzielen. Und unsere Academy lernt gemeinsam mit den Teilnehmer:innen ständig und selbstständig hinzu. Sie wird in der Frage der notwendigen Digital-Kompetenzen im Zeitalter zunehmend künstlicher Intelligenz permanent auch menschlich klüger.
Die Autor:innen:
Sarah Theune ist Vorständin von vediso e.V.
s.theune@vediso.de
Prof. Dr. Hartmut Kopf ist Aufsichtsrat im vediso e.V.
hartmut.kopf@kopf.consulting