Der Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung, Bernhard Schneider, fordert eine Regierungskommission Pflege oder eine Konzertierte Aktion Pflege 2.0.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach habe offenbar keinen Plan für eine dringend benötigte große Pflegereform.
Im Bereich Krankenhäuser zeige der Minister dagegen, was möglich sei.
Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung und Sprecher der Initiative Pro-Pflegereform, fordert eine Regierungskommission Pflege oder eine Konzertierte Aktion Pflege 2.0. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach müsse der Pflege endlich die Aufmerksamkeit widmen, die sie verdiene.
Dass angesichts der Coronapandemie und der Ukrainekrise die Pflege nicht die erste Rolle einnehmen könne, sei selbstverständlich, so Schneider weiter. Mit der Ankündigung einer Regierungskommission zur Krankenhausreform habe Lauterbach jedoch gezeigt, dass es auch anders gehe. Die Altenpflege habe der Minister dagegen nicht auf dem Schirm. Für eine dringend notwendige große Pflegereform gebe es offensichtlich keinen Plan. Im Koalitionsvertrag sei nur eine Expertenkommission mit einem unklaren Prüfauftrag vorgesehen.
Schneider wünscht sich für die Pflege ein ähnliches Engagement wie für die Krankenhäuser. Die Branche werde sich aktiv und lösungsorientiert in den Diskussionsprozess einbringen, so der Geschäftsführer. Die bundesweite Initiative Pro-Pflegereform plane, der Regierung ein zweistufiges Reformkonzept vorzulegen. Damit könne man die notwendige Strukturreform und eine Finanzreform auf den Weg bringen. Der Wissenschaftler Heinz Rothgang von der Universität Bremen begleite diesen Prozess. br