„Entwurf benachteiligt Kinder und Fachkräfte“

Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen Birgit Eckhardt © www.fotodesign-bierwagen.de
Der vorliegende Entwurf eines Kita-Gesetzes für Niedersachsen sei eine Enttäuschung, sagt die Vorsitzende des Paritätischen Landesverbands, Birgit Eckhardt. Sie fordert konkrete Nachbesserungen.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen kritisiert das geplante Kita-Gesetz in Niedersachsen als unzureichend.
Der Verband fordert unter anderem einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel und festgeschrieben Verfügungszeiten für Erzieherinnen und Erzieher.
Die Nachbesserungen seien nötig um Fachkräften gesunde Arbeitsbedingungen zu bieten.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen fordert Nachbesserungen beim geplanten niedersächsischen Kita-Gesetz. Der vorliegende Entwurf der Landesregierung sei eine Enttäuschung und dürfe so nicht Gesetz werden, sagt die Vorsitzende Birgit Eckhardt.
Verband fordert mehr Zeit und Personal
Der Verband fordert einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel. Der derzeitige Schlüssel von 12,5 Kindern pro Fachkraft lasse eine individuelle Betreuung der Kinder nicht zu. Um den personenzentrierten Ansatz des Bundesteilhabegesetzes umsetzen zu können, müsse das Gesetz zudem einen Rechtsanspruch auf einen Integrationsplatz beinhalten. Außerdem müsse der Anspruch auf Fachberatung gesetzlich verankert werden, damit alle Einrichtungen Unterstützung und Begleitung durch Experten erhalten.
Der Verband fordert außerdem bessere Dienstpläne. Fachkräfte sollen demnach festgeschriebene Verfügungszeiten bekommen, in denen sie mit Eltern sprechen oder ihre Arbeit planen und nachbereiten können. Kita-Leitungen sollen pro Woche mindestens zehn Freistellungsstunden bekommen.
Fachkräfte fliehen aus der Branche
Die Landesregierung laufe Gefahr, die große Chance auf echte Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung zu verpassen, sagt Eckhardt. „Darunter leiden zuvorderst die Kinder, aber ganz besonders auch die Fachkräfte, von denen viel zu viele bereits nach wenigen Jahren schon wieder den Beruf wechseln, um unter besseren, unter gesünderen Bedingungen arbeiten zu können.“
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen ist Dachverband von etwa 870 Unternehmen der Sozialhilfe mit 1.900 Angeboten und Diensten. fb