Kinder- und Jugendhilfereform

„Inklusive Ausgestaltung braucht verlässlichen Fahrplan“

Geschäftsführer Fichtmüller © ASB/Danetzki

Die inklusive Ausgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe sei überfällig, sagt Uwe Martin Fichtmüller, Bundesgeschäftsführer des ASB. Die vollständige Umsetzung dürfe aber nicht vom Willen einer neuen Regierung abhängen.

  • Der ASB sieht die Verschiebung der inklusiven Regelungen der Reform der Kinder- und Jugendhilfe auf ein separates Gesetz als kritisch.
  • Erst dann könnten ganzheitliche Hilfen für junge Menschen mit Behinderungen überhaupt möglich werden.
  • Es brauche einen verlässlichen Fahrplan, sagt Uwe Martin Fichtmüller, Bundesgeschäftsführer des ASB.

Der ASB kritisiert den Entwurf zur Reform der Kinder- und Jugendhilfe, der momentan im Bundestagsausschuss diskutiert wird. Der Entwurf sehe zwar vor, dass Leistungen auch für junge Menschen mit Behinderung offen stehen müssen. Die Zuständigkeit dafür solle aber erst später gesetzlich geregelt werden. Das sei jedoch wichtig, weil ganzheitliche Hilfen für junge Menschen mit Behinderungen und ihre Familien erst dann überhaupt möglich werden, kritisiert der ASB.

Inklusive Lösung zurückgestellt

Der Bundesrat fordere bereits jetzt, die Vollendung der inklusiven Lösung zurückzustellen. „Das zeigt, dass wir einen verlässlichen Fahrplan brauchen“, sagt Uwe Fichtmüller, Bundesgeschäftsführer des Verbands. Der Verband begrüßt die gestärkten Beratungs- und Beteiligungsansprüche von Kindern und Jugendlichen im Gesetz, fordert jedoch zusätzliche Verbesserungen. So sollte es einen Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung, Erziehung und Betreuung von Schulkindern bis 14 Jahren geben. rv